Wieviele müssten wir denn sein, um da Einfluss zu nehmen? Ich wäre dann wohl schon die 3?
(Ja, ist ne Scherzfrage. Ich weiß, wir sind nicht repräsentativ hier. )
"Sie irren sich. Es gibt keine Regeln." (Jonathan E)
Mich wundert, dass Arq offenbar so ein Risiko darstellt. Nachdem S&L so viele Werke von Andreas bringen konnte, hatte ich den Eindruck gewonnen, dass er nicht allzu schlecht läuft. Schade.
Ich glaube, der Interessentenstamm an Rork und dem ja sehr nahestehenden Capricorn ist etwas größer, weil Rork aus Schwermetall bekannt war. Womöglich haben sich die Einzelbände wie Argentina später nicht mehr ganz so gut verkauft?
Dann kam noch "Cyrus/Mil", den ich ja irrwitzig gut fand, der aber wohl jede Menge Interessenten auf halber Strecke abgehängt hat. (War auch in Schwermetall, aber im Vergleich mit Rork eher schwerer zugänglich.) Ich befürchte, dass diese Art assoziativen Storytellings heutzutage nur noch äußerst schwer an den Leser zu bringen ist. Wenn Arq viel von Capricorn hat, verkauft sich das sicher besser, als wenn es eher Cyrus/Mil-artig ist.
Kann hier jemand was über Arq sagen? Ich würde es auf jeden Fall komplett kaufen, das weiß ich schon jetzt. Im Netz finde ich auf jeden Fall überhaupt gar nichts.
Hier übrigens findet sich ein zu kurzes, aber doch interessantes, Interview, wo Andreas auch äußert, dass da inzwischen das Interesse an seiner Art des Storytellings nachgelassen hat: https://www.splashcomics.de/php/spec...ndreas_martens
Und in dem Zusammenhang immer wieder interessant auch Interviews die Jodorowsky in den letzten 10 Jahren zusammen mit Nicholas Winding-Refn gegeben hat über Filme und die Geschichten, die in ihnen erzählt werden. Jodorowsky ist zwar auch ein sehr polemisierender Stellungnehmender , aber dass sich das Geschichten erzählen in den letzten 20 Jahren sehr stark verändert hat, kann man ihm abnehmen und ja auch selbst beobachten. Und wenn sich dann solche Äußerungen wie die von Andreas dazuaddieren, dann ergibt sich ja ein Bild, über das man mal nachsinnen könnte.
Geändert von Exphilosoph (08.01.2024 um 12:41 Uhr)
"Sie irren sich. Es gibt keine Regeln." (Jonathan E)
Einige Sachen liefen gut, z.B. "Rork" und "Cromwell Stone". "Capricorn" glimmt so leise vor sich hin, wenn wir mal das Bild "Dauerbrenner" bemühen wollen. Die letzten Einzelbände wie der erwähnte "Cyrrus/Mil" sowie "Labyrinth der Erinnerungen", "Cutter" aber auch der neue "Argentina" haben dann zuletzt den Break-Even nicht mehr erreicht. Alles super schade, denn wir finden nach wie vor, dass diese Bücher erzählerisch und grafisch mit zu den ganz Großen Werken des Comic-Genres gehören, aber vielleicht ist es vielen zu experimentell. Was auch immer die Gründe sein mögen, mit diesen Erfahrungen im Rücken jetzt nochmal eine viel-bändige Serie anzufangen, die wir natürlich dann auch nicht abbrechen wollen würden, erscheint uns b.a.w. zu gewagt.
Auch nicht als 'nicht-so-vielbändige-Gesamtausgabe'? Ich bin da jedenfalls ganz eurer Meinung.
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Das ist ein Jammer. An mir tut's nicht liegen, ich habe brav alles gekauft. Wäre das Zeug doch nur in Zack gewesen, dann hättet ihr das Problem mit dem unerreichten Break-Even nicht. Es ist immer wieder frustrierend, dass sich gehaltsarmer Mumpf -- vor allem hierzulande -- fleißig verkauft, aber nicht die erzählerisch und grafisch großen Werke des Comic-Genres. Und der Mumpf verkauft sich wiederum nicht gut genug, als dass man "richtige" Comics -- also welche, die es wert sind, dass man Zeit darauf verschwendet -- damit locker querfinanzieren könnte. Ja, ich weiß, ich stichle. Aus reiner Verbitterung.
Aber gerade darum sei es mal wieder gesagt: ihr Schreiber & Leser macht ein vorzügliches Comicprogramm. Ich glaube, dass S&L der Verlag ist, bei dem ich die relativ gesehen höchste Trefferquote habe. Was ihr rausbringt, sollten viel mehr Comicfans kaufen und lesen, wenn ihr mich fragt.
Danke für die netten Zeilen, kormoran!
Wir versuchen eine gute Mischung hinzukriegen, da wird auch schon querfinanziert
Geht mir genauso. Von S&L hab ich sicher in den letzten Jahren mehr Titel gekauft als von Carlsen, Splitter oder sonstwem. Und zu knapp einem Drittel waren die wohl von Andreas. Aber der Prophet zählt halt im eigenen (Geburts-)Land immer am wenigsten. Muss ich mich doch mal mehrere Tage in der Anwerpener Stadtbib einschließen lassen, da steht der Arq komplett.
Ihr wisst, auch ich wäre sofort bereit alles von Andreas zu kaufen, gerne auch als VZA. Was ich bislang von ihm gelesen habe war alles irgendwo zwischen sehr gut und absolut genial angesiedelt, was ich auch gerne mit ein paar Zeilen zu dem Gelesenen kommentiert habe, um andere darauf aufmerksam zu machen. Hilft nur scheinbar leider nix.
Sehr sehr schade. Ich hoffe wir bekommen vielleicht doch noch den ein oder anderen Happen Andreas, auch wenn es mit Arc erstmal nix wird. Trotz allem, die Hoffnung stirbt zuletzt, irgendwann wird es vielleicht....
Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!
Eine lange Reihe wie Arq von Andreas MUSS grundsätzlich total attraktiv für Verlage sein. Die wird schon kommen. Ich denke, die meisten Verlage waren sicher, dass S+L die bringt. Wenn das jetzt klar ist, dass S+L da nichts macht, dann greift da irgendwer zu, das halte ich für ausgemacht.
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Ich nicht, weil ja allen klar ist, dass sich Andreas in Deutschland offensichtlich nicht soo gut verkauft.
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Ja, ist natürlich ne steile These von mir. Aber die Comicwelt ist ja an sich schon insgesamt selbst ne steile These. Wenn mich die anderen Kunden an der Kasse im Buchhandel sehen und was ich da einpacke, dann denken die sie hätten eine Parallelwelt geentert, und DANN fällt ihnen ein, dass sie bis gerade gar nicht wussten, was eine Parallelwelt ist. Und in SO einer Welt sehe ich Platz für Arq.
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Ich hoffe mal ganz stark, dass Du Recht hast. Am Glauben daran mangelt es mir aber ein wenig.
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Aber wenn's kommt, jubeln wir gemeinsam, wenn nicht, dann reden wir über's Wetter.
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Arq auf Deutsch wäre eigentlich ein absolutes Muss. Aber Finix bringt lieber irgendwas mit Panzern und All noch das letzte Nebenwerk von Goscinny, das vor 50 Jahren mal mit zwei Alben im ZACK war. So ist halt der deutsche Comicmarkt. Gibt ja zum Glück Alternativen, wenn man einer benachbarten Sprache halbwegs mächtig ist. Letzte Woche habe ich den wunderschönen Bildband von Andreas aus NL bekommen. Da kann man schön seinen Arbeitsprozess nachvollziehen und hat noch was, das man sich an die Wand hängen kann. Ein deutscher Koproduzent hat sich bekanntlich nicht gefunden. Den Prophet im eigenen Land hatte ich schon mal erwähnt...
Ich hab dann gleich noch mal die ersten sechs (Einzel-)Alben von Capricorn(e) gelesen, die ich in der einen oder anderen Form besitze. Inhaltlich finde ich die Serie schwächer als seine anderen (Rork und Cromwell Stone), aber zeichnerisch auch toll. Interessant ist auch, wie er von Album zu Album die Erzählweise und manchmal sogar das Genre wechselt. Album 6 ist dann plötzlich eine Faschismus-Parabel (fast) ohne Fantasy. Muss das glaube ich doch mal weiterlesen.
Na ja, Finix vorwerfen, wir würden nur Verkäufliches produzieren, korreliert aber nicht mit den Verkaufszahlen so mancher Serie. Die Luft für den Altkram wird dünner, insbesondere wenn du Sachen die jetzt bei All und Kult erscheinen ausklammerst.
Und, Herr Hase: Haben sie überhaupt gedient?
Wenn du Zugang zu Andreas hast, solltest du das dringend tun. Gerade danach wird es ja erst richtig abgefahren. Capricorn glänzt wirklich besonders deshalb, weil sie auch so lang ist. Man kann hineinwachsen und sich dann noch lang genug drin geistig austoben. Das ist, was mich an Arq so fasziniert. Noch so eine exzessive Verbiegung der Kontinua. Super.
Ist das nicht etwas bizarr, das aus einem Verlag heraus zu äußern, der sich ja ursprünglich definiert durch Fortsetzungen anderswo 'unverkäuflichen Altkrams'? So sehr ich auch ganz tief und arrogant herabschaue auf die Leute die aus dem Balance-Akt zwischen Erstveröffentlichungen flammneuer Ware und der Erstveröffentlichung vormals nicht veröffentlichter 'älterer' Ware und dann noch der Wiederveröffentlichung 'älterer' Ware einen Konflikt herbeifabulieren und am Kochen halten, dabei sogar eine Art Zweiklassengesellschaft aus "geschäftsförderndem" und "nicht geschäftsförderndem" Kaufverhalten propagieren, so sehr schien es mir in den vergangenen 40 Jahren so zu sein, dass die Luft immer über Comic World insgesamt dünner wurde und dann durch alternative Veröffentlichungsformen wieder an Schwung gewann. Das war in den 90ern das Heft bei Panini und Dino, in den Nullern das GA-Format. In den 10ern profitierte das Comicgewerbe imo von der gestiegenen Druckqualität, die auch im Filmbereich als HD und im Kunstdruck als High Res(?) für Schwung sorgte (und wohl auch für preiswertere Produktionskosten?). In den 80ern war es das Anbieten von Comics als Kunstprodukt (auch durch Albenformate wie ComicArt, aber auch durch teilweise völlig individuelles Design und durch die Vermischung mit Lifestyle-Produkten wie Bildbänden, eine insgesamt experimentelle Phase, die dann aber sehr schnell den Markt überfrachtet hat und den Weg ebnete fürs Superheldenheft).
Im Moment wäre also ein Handlungsbedarf zu verorten, weil Leute sich an die Kehle gehen, die eigentlich alle ihr (teilweise vieles!) gutes Geld in Comics umsetzen und mehr Grund zu einvernehmlichem Austausch haben als dafür, ihre Unzufriedenheit aneinander auszulassen. Daraus ersieht man eine Unzufriedenheit, die eigentlich aus dem Markt erwächst, sich dort aber bislang nur dadurch äußert, dass auch Leute aus Verlagen heraus sagen, die Luft sei hier oder da dünner geworden. Imo. Und das heißt abschließend: man kann auf Handlungsbedarf von Verlagsseiten schließen, aber wenn dort nichts getan wird, kann man auf Käuferseite gespannt sein, wie die Welt in 6 Jahren aussieht.
Ich sehe da Diskussionsbedarf und ich hab den auch.
Geändert von Exphilosoph (03.02.2024 um 14:11 Uhr)
"Sie irren sich. Es gibt keine Regeln." (Jonathan E)
kurze Frage zum s&l-Programm:
Abenteuer ohne Helden ist bei ppm als VZA und als normale Ausgabe mit der gleichen Seitenzahl angegeben.
Was macht da die 10 Euro Preisunterschied? "Nur" der beiliegende Druck?
Habe jetzt die Seitenzahlen der Einzelalben, die ich hier habe, nicht zusammengezählt bzw. mit den angegebenen 136 Seiten verglichen, daher die Frage, ob sonst irgendwelche Bonusseiten / Skizzen / Hintergrundinfos zur Entstehung drin sind?
Werde mir den Doppelband aber vmtl. ohnehin kaufen, weil HC und ich die Geschichte auch in guter Erinnerung habe.
VG
Geändert von Marinus (06.05.2024 um 06:24 Uhr)
Der Band hat am Ende 17 Seiten Bonuszeichnungen und Sekundärtexte. Meine VZA ist identisch mit der Normalausgabe 136 Seiten, der Vorzug ist der signierte Druck von Dany.
alles klar, danke für die Rückmeldung. Nach kurzer Recherche hätte ich die Info natürlich auch hier finden können: https://comix-online.com/van-hamme-dany-abenteuer-ohne-helden-20-jahre-danach/
Ich denke, ich lege mir die normale Ausgabe zu. Das ex-libris brauche ich nicht.
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Momentan in der Planung für Oktober '24, aber wir zimmern noch am Herbstprogramm. Bis Anfang Juni steht das dann alles fest
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