Jaaaa, damit ist die Reihe dann auch wieder zuende. War in Ordnung - offensichtlich eine Reihe, die primär versucht, Aufklärungsarbeit zu leisten, was natürlich, wenn man schon *ähem* länger dabei ist, für einen persönlich nicht nötig ist. Die Charaktere sind mir meist auf die Nerven gegangen, was in einigen Fällen durchaus beabsichtigt war, aber es war dann doch etwas too much insgesamt. Anders als bei "She Likes Gay Boys But Not Me" hatte ich nie das Gefühl, dass die Charaktere sich schlecht verhalten, um mich herauszufordern, sondern, um ihre Lektionen zu lernen, was mir dann eindimensionaler vorkam. Der age gap war mir ziemlich egal, obwohl es natürlich etwas komisch kommt, das in einem primär aufklärerischem Werk zu sehen - vielmehr war mir Hide viel zu gutmütig, hatte 24/7 ein Lächeln auf den Lippen, etwas statisch. Die Freundin war in Ordnung und der blonde Hauptcharakter hat mir als einziger relativ gut gefallen, obwohl auch der schlussendlich doch ein Beispiel von "Eigentlich sehne ich mich doch nach Gemeinschaft, Freundschaft und Liiiiiieeebe" war. Ich seufze tief durch und transferiere meine Hoffnung auf "Männliche Version von Elinor Dashwood oder Charlotte/Anne Bronte-Protagonisten" auf das nächste slice-of-lifige "Nicht BL, obwohl's die gleichen tropes hat, nur mit mehr slow burn, 'carrying indecisiveness through five volumes' und anderen Körpertypen, die wir auch bekommen könnten, wenn die Verlage einfach gachimuchi-BL lizensieren würden"-Geschichte. Nächstes Mal dann, bestimmt!
EDIT: (eigentlich kein edit, hab's noch bemerkt, bevor ich's abgeschickt habe, aber EDIT vibes, y'know) Ich hab' mir gerade meinen Post zu Band 1 nochmal durchgelesen und gemerkt, dass ich eigentlich das exakt Gleiche nochmal geschrieben habe, nur noch etwas negativer. Das liegt wahrscheinlich daran, dass der ~character arc~ von Noshiro schwächer ausfiel als gedacht - die Freundin hält mit Ach und Krach ihre Relevanz in der Geschichte aufrecht und hat durchaus einige schöne Momente mit dem Deuteragonisten, die nur recht schnell abgehandelt werden.
Also grundsätzlich keine schlechte Reihe, aber auch nicht unbedingt empfehlenswert, würde ich sagen. I Think Our Son is Gay ist eine noch längere Reihe und scheint noch slice-of-lifiger zu sein, das kommt der Erzählart in diesem Fall zugute, denke ich. Mal schauen, ob das hier noch erscheint.
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