Was ist mit dem Forum geworden? SOMMERLOCH?
Schreibt hier rein, dass es Euch warm ist, dass die Digedags im Urlaub sind oder dass es einfach sich nicht mehr lohnt, hier reinzuschauen.
EGAL, aber tut was.
Herzlich, Borstel
Was ist mit dem Forum geworden? SOMMERLOCH?
Schreibt hier rein, dass es Euch warm ist, dass die Digedags im Urlaub sind oder dass es einfach sich nicht mehr lohnt, hier reinzuschauen.
EGAL, aber tut was.
Herzlich, Borstel
Ok, also schreibe ich mal was...
Sowohl die Digedags (Heft 8/1957) als auch die Abrafaxe (Heft 1/1976) sprengten am Beginn ihrer Mosaik-Karriere einen Baum, um eine Schlucht bzw. einen Fluss zu überwinden.
Auch E.P Jacobs hat dieses Motiv in seinem ersten Comic-Album ,,Die U-Strahlen'' bereits 1943 eingesetzt, und den Vorläufern von Blake&Mortimer so ein weiteres Vorankommen ermöglicht:
https://www.comicforum.de/attachment...6&d=1658169851
Ob Hegen das E.P.Jacobs-Album kannte, ist nicht belegt. Sehr wohl kannte aber Lothar Dräger beim Schreiben der ersten Abrafaxe-Geschichte die alten Digedags-Abenteuer. Zahlreiche Adaptationen, gerade in der Harlekin-Reihe sind Zeugnis davon.
Weder wusste ich solche Details, noch hatte ich sie jemals im Fokus, sehr interessant. Wenn das bei den Digedags allerdings erst im Heft 8 der Fall war, riecht das eher nach Zufall, oder? ;-) Auf was man alles achten kann, Wahnsinn. Aber immerhin ein Stückchen Füllung vom Sommerloch
Avatar Thanks to Pteroman
Dräger hat bei den 1976 Heften noch vom Hegen-Archiv profitiert. Denn Dräger musste eine neue Geschichte schreiben, was lag näher, auch das Archiv zu nutzen. Zumindest Illustrierten mäßig könnte einiges darin (Jg 1976) eingeflossen sein. Mir ist aber beim Durchsehen, was richtig markantes noch nicht aufgefallen. Auf keinen Fall Karl May. Auch wenn das immer wieder gern rein interpretiert wird.
Wer sie noch nicht hat, kann aktuell schön erhaltene Hefte 1 - 229 in der Bucht für 14.900 Euro kaufen. Ist das günstig?
Nö, riecht nicht nach Zufall. Dräger war ja damals schon ein alter Hase, der sich entweder bewusst alter Gags bedient hat, um sie zu recyclen oder sein Unterbewusstsein hat noch mal in alten Pergamenten im Keller gewühlt, es der Obermuse aus dem Kreativzentrum vorgelegt und die fette Schnecke hat es dann gnädig durchgewinkt.
Auch Hegen hat ja zum Ende der Dixe durchaus den einen oder anderen Gag/Aspekt noch mal verwendet. Als Schöpfer originärer Inhalte darf man ja durchaus bei sich selber klauen. Keinem von beiden wäre eingefallen, dass diese für den schnellen Konsum geschaffenen Bilderhefte für Kinder in späteren Jahrzehnten und lange nach ihrem Tod noch in Tausenden Artikeln analysiert werden würden. Vom Internetz ganz zu schweigen.
Apropos: Die erste E-Mail (mit "@") soll ein gewisser Ray Tomlinson im Oktober 1971 verschickt haben - da kam MOSAIK 179 (Unternehmen "Louisiana") heraus. Als Vorläufer des Internets gilt wohl das Arpanet, welches im Oktober 1969 begann, Geschichte zu schreiben. Wir wussten davon noch nix und lasen eifrig MOSAIK 155 (Die erste Etappe). Jedenfalls spielte die Musik hie wie da in Amerika!
Stelle Sommerlochauffüllungsschaufel nun inne Ecke, denn glei wirds heiß!
Neben dem Comic-Schauraum in Dortmund gibt es in NRW auch das Cöln Comic Haus, über das ich jetzt gerade das erste Mal gestolpert bin:
https://www.tagesspiegel.de/kultur/c.../11695504.html
Wie schon beim Erika-Fuchs-Haus in Schwarzbach handelt es sich um eine private Stiftung, und die Verbreitung und Erforschung amerikanischer Comic-Kunst steht im Vordergrund bzw. war Ausgangspunkt. Inzwischen ist man in beiden Häusern auch der deutschen Comic-Kunst gewahr geworden, so werden im Erika Fuchs Haus aktuell die Känguru-Comics von Marc-Uwe Kling und Bernd Kissel präsentiert.
http://www.erika-fuchs.de/ausstellun...ausstellungen/
Dass es auch Stiftungen für die Bewahrung des künstlerischen Erbes deutscher Comic-Künstler gibt, beweist die Galerie e.o.plauen.
https://e.o.plauen.de/galerie-e-o-plauen/
Erich Ohser war wie Hegen Comiczeichner, aber auch als Karikaturist tätig. In Lindners Hegenbiografie wird e.o.plauen mit seinen Vater&Sohn Comics als eine Inspirationsquelle Hegens genannt (2. Auflage, S.97).
Es fehlt noch die Hannes Hegen Stiftung!
https://www.welt.de/kultur/literaris...des-Guten.html
Leider ein Bezahl Artikel, aber es war vielleicht auch nur eine Frage der Zeit, bis die Digedags wegen des "N" Wortes im Heft zumindest mal in eine Rassismus Debatte gezogen werden
Mein Lieblings-,,Rassist'' ist in diesem Zusammenhang immer noch der in Bad Kösen (Naumburg) geborene Hans Fischerkoesen mit diesem westdeutschen Werbefilm aus den 50-igern:
https://www.youtube.com/watch?v=aCbPfppsKyM
Gaaanz sicher auch eine Inspirationsquelle für Hegens Südseeserie. Ein Känguru tanzt mit einem Elefanten in Mittel-Amerika, ist fast so schön wie Pinguine und Eisbären auf derselben Eisscholle...
Na, immerhin sorgt er für Diskussionen. Also perfekt fürs Sommerloch.
Allerdings scheint die Hitze dem Autor (abgesehen von anderen kritikwürdigen Aussagen) entweder die geografischen Grundkenntnisse gekillt zu haben oder er kann in der Erinnerung nicht mehr zwischen den Digedags und den Abrafaxen unterscheiden.
Im „Mosaik“ reisen drei knollennasige Kobolde ...durch alle Zeiten und die ganze Welt. Von Anfang an, vom ersten Heft von 1955 bis zum letzten Heft von 1975, machten sich die Helden mit den Schwächeren und Besseren gemein. Sie halfen armen Handwerkern im alten Orient und Fischern an der Adria bei ihren kleinen Aufständen gegen den Adel.
Eine Krise kann jeder Idiot meistern. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag.
(angeblich) Anton Tschechow
Mein lieber Borstel,
manche Aktivitäten sind so aufwendig, dass sowohl die Digedags wie auch meine Wenigkeit kaum Zeit finden überhaupt nur nachzusehen, ob vor der Wohnungstür ein Sommerloch lauert. Ich hoffe in den nächsten Tagen etwas präsentieren zu können ... der erste Anlauf war mir zu sehr im Thema entgleist und ist nicht durch die "Zensur" gekommen.
Ob es sich jedoch lohnt mal einen Klick hierher zu machen (auch wenn er mal ins Leere geht), das muss jeder selbst für sich entscheiden.
Übrigens ... heute ist es wirklich warm - auch hier im Norden
Es grüsst
Uhrviech aus Passow, wo die Digedags ein Zuhause haben
In der Neuauflage kann man das N-Wort streichen, ansonsten sind die Originalgeschichte fast 50 Jahre alt.
Der Artikel habe ich wegen den Bezahlschranke auch nicht gelesen.
PR empfiehlt: Rückkehr von "der drei" auf www.comicwerk.de. Außerdem unterstützt "der drei" im Wettbewerb bei www.mycomics.de.
Willst Du es auch in den "gesprochenen" Texten streichen, wo es meist die rassistische Einstellung der Sprecher verdeutlicht (z.B. in Heft 162), was zumindest für mich gefühlt die deutliche Mehrheit der Stellen betrifft?
Stelle ich mir lustig vor. "Was der Bursche wird schon gesucht? Ach so, von seinem Besitzer. Aber zehn Dollar Belohnung sind viel zu wenig." "Für einen POC ist das alle mal genug", fand der Sheriff.
Aber ich bin da recht entspannt. Eine dermaßen editierte Neuauflage dürfte es kaum geben.
In dem Artikel ging es übrigens um einen gewaltigen Rundumschlag von "Huck Finn" und "Onkel Tom" bis zu "Ferdinand Ameise" und "Der Zauberer der Smaragdenstad", mal mit mehr mal mit weniger berechtigten Argumenten.
Um so ärgerlicher, daß er gerade beim Mosaik so geschludert hat. Da waren noch so ein paar mißglückte Beispiele.
Die besten Beispiele für seine Thesen scheint er dabei aber offenbar nicht mal zu kennen. Denn die Hefte 42+43 wurden nicht erwähnt.
Eine Krise kann jeder Idiot meistern. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag.
(angeblich) Anton Tschechow
Vor allem wo die drei dem Sklavenexpress und Jim helfen wo sie nur können, unter Einsatz ihres Lebens und auch mit dem Goldschatz!
Möchte meinen, dass durch die Amerika Serie so mancher in der DDR besser über die Verhältnisse damals in den USA im Bilde war, als heute so einige Möchtegern "Aktivisten", der nur platt mit ihrer Keule auf alles hauen, wegen eines Begriffes, der früher gebräuchlich war und heute halt geächtet ist.
Mehr fällt mir dazu auch nicht ein, zu heiß
Neger ist kein Schimpfwort. Es leitet sich von negro ab und bedeutet einfach nur schwarz. Also, warum sollte man das streichen? Außerdem wird es im Mosaik klar abgegrenzt von dem Wort "Nigger", was tatsächlich ein Schimpfwort ist und dort auch als solches verwendet wird.
Aber, ich glaube, diese Diskussion hatten wir bereits mehrmals.
Kultur und Musik - http://www.bacio-di-tosca.de/
Sagen wir mal so: Es war damals kein Schimpfwort. Es müsste jedem aus dem Kontext der Geschichte und der Zeit, in der sie entstand, klar sein, dass der Autor diesen Begriff nicht als rassistische Beleidigung verwendet. Die Bedeutung von Worten wandelt sich. Heute würde man das N-Wort nicht mehr so verwenden. Der Artikel spricht allerdings auch das I-Wort an, das bislang noch im normalen Sprachgebrauch ist.
Die Bedeutung dieser beiden Worte spielt in dem Artikel ja nur am Rande eine Rolle.
Es geht ja vor allem darum, ob Klassiker wie die schon angesprochenen Werke oder auch "Timm Thaler" den Kindern heutzutage noch mit erläuternden Erklärungen zum Zeitpunkt ihrer Entstehung "zugemutet" werden können oder ob man sie ganz "in der blauen Tonne" entsorgt. Und wenn der Autor sich am Ende trotz aller Reflektionen zumindest bei "Onkel Tom" für letzteres entscheidet, ist meiner Meinung nach eine Grenze überschritten.
Eine Krise kann jeder Idiot meistern. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag.
(angeblich) Anton Tschechow
Keine N-A-Z-I's mehr, da sollten wir Deutsche doch aufatmen.
Tatsächlich ist die Verbannung von Negern, Ariern, Zigeunern und Indianern aus unserem Sprachgebrauch aus meiner Sicht nicht wirklich geeignet, den täglichen Rassismus in der westlichen Gesellschaft wirksam zu bekämpfen. Diesen Rassismus spürt man an der Supermarktkasse, bei der Wohnungssuche oder beim Bewerbungsgespräch und er drückt sich nicht in Worten aus.
Wird ein überschüssig Pigmentierter, Farbiger oder Hauttyp VI Träger wirklich anders betrachtet, wenn man ihn nicht mehr Neger nennt? Dieses Verdammen von Begrifflichkeiten trägt in meinen Augen denselben Keim der Intoleranz in sich, den es doch eigentlich abzustreifen gilt. Eine Aufwertung der Menschen, die sich hinter den Begriffen versammeln, wäre aus meiner Sicht zielführender. So hat sich die Intonation des Wortes ,,Indianer'' in meinen Augen und Ohren doch deutlich im Laufe der Zeit gewandelt.
Auf der anderen Seite sollte man auch einen etwas entspannteren Umgang mit bestimmten historisch gewachsenen Begriffen üben. Schaut man zum Beispiel auf die Bezeichnung der Deutschen im Ausland, so sind wir nicht nur die Krauts, Piefkes, Boches, Kartoffeln, Fritzens, Germs oder schlimmstenfalls Nazis, sondern auch in der offiziellen Sprache des jeweiligen Landes eindeutig falsch und mitunter auch unfreundlich zugeordnet:
https://www.welt.de/kultur/article14...e-Sachsen.html
Wen stört das hierzulande wirklich?
Bei der Besiedlung Amerikas durch weiße Siedler, darunter auch Deutsche galten Indianer als primitiv und rückständig. Entsprechend rücksichtslos war der Umgang mit Ihnen, der durch Verdrängung, Kriege und Seuchen am Ende zu einer ca. 95%-igen Auslöschung führte.
Auch in Europa, wo Völkerschauen, teilweise im Zoo (Carl Hagenbeck) durchgeführt wurden, war der Blick kaum anders.
Die zum Teil romantisierende Literatur (z.B. Karl Mays Winnetou) prägte dann das Bild vom edlen Wilden, der selbstbestimmt, mit Charakterstärke und Mut die Herausforderungen des Lebens meistert.
Im Rahmen der 68-iger Bewegung gab es ein back to the roots, und Indianer standen natürlich auch für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt. Es wird auch immer wieder der Einfluss der sogenannten Indianerkommune in der Gründungsphase der Grünen Partei diskutiert.
Wenn man heute durch völkerkundliche Ausstellungen in Museen geht, erkennt man durchaus den Respekt, der der indianischen Kultur dort gezollt wird.
Und selbst im amerikanischen Westerngenre haben sich die Stereotypen der 50-iger Jahre nicht erhalten. Ein Wegbereiter war da sicher Kevin Costners prämiertes Werk ,,Der mit dem Wolf tanzt.''
Nicht zuletzt auch im Comicbereich setzen bspw. die Werke eines Patrick Prugne neue Maßstäbe, was detailgetreue und historisch korrekte Darstellung der Indianer anbelangt.
Ah, okay. Da gehe ich natürlich vollkommen mit. Das ist aber sogar das Indianerbild, mit dem ich großgeworden bin. Durch Gojko und Winnetou war der Indianer stets und bei jedem überaus positiv besetzt. Ich dachte, mit dem von dir angesprochenem Wandel meintest du wie bei "Neger" einen Wandel ins Negative, wie er ja derzeit zumindest begrifflich stattfindet. Ich erinnere da an "Die Ahnen der Mescaleros", die bei Carlsen nicht mehr "Indianer" heißen dürfen.
Fasse dich kurz! Nimm Rücksicht auf Wartende!
Ja, diese Umbenennung ist völlig überflüssig und zeigt das eigentliche Problem. Wenn man einer Kultur keinen Respekt zollt, ihre Leistungen nicht anerkennt und etwas Positives für sich daraus ziehen kann, dann ändern auch geänderte Begrifflichkeiten nichts an der Ablehnung bzw. Ignoranz.
Auf den ursprünglichen deutschen Carlsen-Alben stand übrigens auch nicht ,,Die Indianer'' drauf, die ganze Reihe lief unter diesem Titel, der sich vom holländischen Original ,,Indianenreeks'' ableitet.
Sind Weiße denn unterschüssig Pigmentierte?
Farbige wird übrigens auch schon kritisch gesehen. Die Begründung für diese Kritik kann ich gut verstehen.
Du scheinst mir nicht mehr auf der Höhe der Diskussion.
Und auch Begriffe wie das N-Wort und das Z-Wort können Menschen schmerzen.
Bei Indianer habe ich auch schon unterschiedliche Meinungen gehört, aber da muss uns klar sein, dass das keine einheitliche Gruppierung ist und nicht alle in der Prärie leben. Dass sie keine Inder sind, dürfte uns klar sein. Dass Indianer keine Selbstbezeichnung sind, auch.
N-Wort-Sklaven kann man durchaus austauschen, denn das wird auch in einem Fließtext verwendet. Ich halte es für albern, darauf zu bestehen, das kann geändert werden.
Geändert von Pats Reiseabenteuer (21.07.2022 um 12:58 Uhr)
PR empfiehlt: Rückkehr von "der drei" auf www.comicwerk.de. Außerdem unterstützt "der drei" im Wettbewerb bei www.mycomics.de.
Die von mir verwendeten Begriffe wurden mit Ironie gewählt und entsprechen nicht dem aktuellsten Stand der allgemeinen Akzeptanz von poc. Der Sinn meiner Ausführungen erschließt sich nicht durch die Wiedergabe dessen, was gerade politisch korrekt und morgen vielleicht schon wieder obsolet ist.
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