Kazuo Ishiguro gewinnt den Nobelpreis für Literatur 2017. Na ja, meine Favoriten haben nicht gewonnen, und vom Sieger höre ich jetzt zum ersten mal, aber immerhin besser wie dass
wieder ein Musiker oder ein sonstiger Nicht-Literat gewinnt.
http://www.nicerodds.co.uk/nobel-prize-in-literature
Morgen (5. Oktober) wird der Literaturnobelpreis verliehen. Alles dürfte besser sein als der Nuschelbarde vom letzten Jahr.
Von denen, die auf der Liste stehen, würde ich mich für Murakami oder Javier Maries freuen, wenn sie den Preis bekommen.
P.S. Ich sehe grade, dass Donald Trump auch auf der Liste steht, mit einer Quote von 1001:1
Kazuo Ishiguro gewinnt den Nobelpreis für Literatur 2017. Na ja, meine Favoriten haben nicht gewonnen, und vom Sieger höre ich jetzt zum ersten mal, aber immerhin besser wie dass
wieder ein Musiker oder ein sonstiger Nicht-Literat gewinnt.
Ishiguro war mir nur ein Begriff als Autor der Vorlagen zu den James-Ivory-Literaturverfilmungen "The Remains Of The Day" mit Anthony Hopkins und Emma Thompson sowie "The White Countess" (den ich nicht gesehen habe). Hatte mich damals bei "Remains" gewundert, dass dieses erzenglische "Stiff-upper-lip"-Ambiente ausgerechnet von einem Japaner geschaffen worden war; er ist aber offenbar in England aufgewachsen.
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Habe ich mir soeben bestellt. Hört sich ein bißchen nach dem dystopischen Gegenstück zum "Glasperlenspiel" anEin großer Sportplatz, freundliche Klassenzimmer und getrennte Schlafsäle für Jungen und Mädchen – auf den ersten Blick scheint Hailsham ein ganz gewöhnliches englisches Internat zu sein. Aber die Lehrer, so engagiert und freundlich sie auch sind, heißen hier Aufseher, und sie lassen die Kinder früh spüren, dass sie für eine besondere Zukunft ausersehen sind. Dieses Gefühl hält Kathy, Ruth und Tommy durch alle Stürme der Pubertät und Verwirrungen der Liebe zusammen – bis es an der Zeit ist, ihrer wahren Bestimmung zu folgen.
Ja dystopisch passt, obwohl es schon zeitgenössisch ist. Es ist auf jeden Fall so, dass man ziemlich betroffen ist; es werden unterschwellig moralische und ethische Konzepte in Frage gestellt bzw ist der Leser konfrontiert damit.
Zudem ist seine Schreibe in meinen Augen sehr gut, poetisch ohne erdrückend zu sein, aber auch nicht abgehoben. Mir sagts sehr zu.
Alles, was wir geben mussten habe ich vor über 10 Jahren auch gelesen. War irgendwie verstörend, habe außer der Auflösung aber kaum etwas im Gedächtnis behalten außer ein paar Szenen (schätze, es hatte mir nicht so gut gefallen). Noch verstörendere Internatsliteratur war nur noch Mine-Haha oder Über die körperliche Erziehung der jungen Mädchen von Frank Wedekind, das ich Ende der 90er mal von einem Freund mit Internetzugang bekommen hatte, der alle Bücher vom Projekt Gutenberg auf CD gebrannt hatte; ohne Sekundärliteratur nur schwer einzuordnen.
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