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Thema: Juristerei: Beruf oder Berufung

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    Mitglied Avatar von Martin 37
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    Juristerei: Beruf oder Berufung

    Morgen Leute,

    ich habe bißchen überlegt, ob ich dies in die Schreibstube oder hier reinpacke. Letztendlich habe ich mich für Lifestyle entschieden, weil es besser passt (und keine Socke / kein Socker hierherfindet ).

    Juristerei: Beruf oder Berufung

    1. Teil: Das ist der Weg

    Wer hätte gedacht, dass ich ehemaliger "Anarchist", Paragraphenreiter-Hasser, Anti-Spießbürger-Freund, Nihilist, Philosoph etc. zum Juristenberuf komme und da noch meine helle Freude dran habe. Wie und warum ich seit Jahrzehnten diesen Beruf liebe und warum ich mit Leib und Seele Jurist bin, erfahrt ihr hier.

    Es war einmal vor langer, langer Zeit da dümpelte ich so ziellos am Gymnasium in der Oberstufe herum. Das liebste waren mir die Freistunden, die echten und die selbsternannten. Ich hing so im Jugendclub ab, während die anderen büffelten. "Lernen - Nein Danke" wäre meine perfekte Anstecknadel gewesen. Schreiben wollte ich, ja klar. Das war mein Leben. So richtig über alle Spießbürger und ihr Dasein ablästern und mich als coole Socke ausgegeben, den das alles nicht interessierte. Doch was sollte man da in der Zukunft so anstellen. Ein wenig Kohle zu haben, wäre schon ganz schick. Meine Kumpels hatten ihre Maschinen oder sogar schon ein Auto. Ich hatte das alte ausrangierte Fahrrad meines Dads, das schon 50 Jahre auf dem Buckel hatte. Cool war was anderes. Wenn man nix Cooles hat, muss man halt versuchen, coole Sachen zu machen.

    Nunja, was wäre cool und hätte was mit Schreiben zu tun. Naja, ein Journalist kann sehr gut über die Welt ablästern und seinen Frust herauslassen. Also ab in die Spur und gucken, wie man da dran kommt. Hoppla, mein Opa kannte eine Eliteschule für Journalisten, wo ich schon nach wenigen Augenblicken erkannte, dass ich da ganz und garnicht reinpasste. Mein "Freigeist" wäre da gefangengenommen und kastriert worden. Ne, das durfte nicht sein. Also machte ich da einen großen Bogen drum.

    Nächster Schritt, den jeder Schüler gehen muss, der keine Ahnung für seine Zukunft hat: Berufsberatung. "Du willst also Journalist werden, mein Junge. Journalisten sind auch oftmals Juristen." So oder so ähnlich war sein Spruch. "Hey Mann, du hast Recht", hab ich nicht gesagt. Aber ich dachte mir, je länger ich überlegte, dass Anwalt ein absolut cooler Job wäre. Ich dachte an Petrocelli und seinen Kampf für die kleinen, gebeutelten Leute, die er so gerne vertrat. Ein wahrer Kämpfer für die Gerechtigkeit. Mein Ziel war vorgegeben.

    Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, und hätte ich es schon gewusst, dann hätte es mir die gute Laune aber so was von verhagelt: Der liebe Gott (oder auch der Gesetzgeber genannt) hat vor dem Anwaltsberuf eine lange, steinige Ausbildung mit Studium und Referendariat gesetzt. Die größten Feinde sind dabei diejenigen, die schon Juristen sind und die dich ausbilden sollen. Die verteidigen ihre Pfründe mit allem, was sie zu bieten haben. Der größte Feind eines Juristen ist der nächste Jurist (einer davon ist mein bester Kumpel seit 35 Jahren).



    Bald in diesem Forum: Teil 2: Auf dem steinigen Weg


    Gesetzliche Grüße
    Martin
    Geändert von Martin 37 (20.10.2023 um 06:57 Uhr)

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