Halbrundes Jubiläum, Weihnachten, wir sind immer noch in den Feierlichkeiten zu Dagoberts 75. Geburtstag. Und dann gibt es: Vier Geschichten, darunter das 1. Kapitel zu Celonis Epos aus LTB 566.
Interessant ist zwar das Konzept, dass Alex Bertani im Vorwort zu den zukünftigen Lesern spricht, die dieses Heft nur lesen werden, weil Jubiläumsausgaben was ganz Besonderes sind.

Bloß: Diese ist es nicht. Schon gar nicht im Vergleich zur recht epischen 3000, aber auch nicht zur ebenfalls halbrunden 2500. Vielleicht, wenn ich das Heft in den Händen halte. Aber digital... bleibt die Vorfreude auf die 4000 im März 2032.

Inzwischen wirkt es fast wie eine weise Vorausschau, dass im LTB Weihnachten 28 Nachdrucke waren, obwohl 2021 üppig viele Weihnachtsgeschichten in Italien erschienen sind. Das, was nicht in Weihnachten 28 und Winter 5 zu lesen ist, braucht man wohl für Weihnachten 29. Denn wenn man die neue Asgardland-Geschichte nicht als Weihnachtsgeschichte verbraten will, bleibt eigentlich nur eine. Und ein Einseiter.

I TL 3500-1
Zio Paperone e il mistero del Monte Orso
(S: Faraci, Z: Cavazzano, K: Mauri, 30 Seiten)

Das Team Faraci/Cavazzano hatte sich schon einmal an eine Variante von "Christmas On Bear Mountain" gemacht ("Noch eine Mutprobe", LTB 384). Schon damals war - anders der Inducks - nicht euphorisch. Dieses Mal ist es leider ähnlich.
Iku kommt auf die Idee, statt des Geldspeichers einen weniger gut gesicherten Ort anzugreifen und entdeckt, dass Dagobert regelmäßig in der Weihnachtszeit in seine ungesicherte Hütte auf dem Bärenberg fährt. Was verbirgt sich dort Wertvolles? Der Leser ahnt es, die Panzerknacker nicht... die bringen Dagobert in ihre Gewalt, erfahren aber nicht, was sie hören wollen und treffen auf die allfällige örtliche Bärenmutter.
Schön, ein wenig poetisch, aber durchschaubar.

Topolino e la leggenda della Spada di Ghiaccio
I TL 3497-1P
Capitolo 4: La luce della spada
(S: Nucci, Z: Canfailla, K: Maaw Illustration Art Team, 32 Seiten, insgesamt 122 Seiten)

Auch bei der neuen Asgardland-Saga bin ich nicht restlos glücklich. Jor und die Ulis erklären, warum sie sich zurückgezogen und wie sie sich gegen das Vergessen geschützt haben. Immerhin wissen sie inzwischen, wo das Schwert ist. Doch es braucht einen Helden, um es aus dem Stein zu ziehen. Das ist also nicht das Problem, mindestens ein Held ist ja da. Und eine Idee, wie man dem bösen König und seinen Schergen aus dem Weg gehen kann, hat Jor auch.
Am Ende ist also alles Friede, Freude, Flechtengras. Der Vetter von Alf erklärt seine Mission für beendet, Asgardland hat wieder neue Helden (darunter einen sehr unscheinbaren) und kann nur wieder auch sich selbst aufpassen. (Bis der nächste Vulkan ausbricht oder die Topolino-Redaktion ein Sequel haben will.)
Auf der positiven Seite stehen die Zeichnungen, durchaus ein paar gute Ideen. Und die Botschaft, dass sich die Welt wieder nach Hoffnung und etwas, woran man glauben kann, passt durchaus in die Zeit. Letztlich greift die Geschichte aber ein paar Elemente zu viel aus den bisherigen Teilen auf. Und ob die Kontinuität stimmt (die Allröschen-Geschichte wird referenziert, im Widerspruch zu ihr befindet sich der Dimensionsvektor aber zu Beginn in Asgardland) und ob es realistisch ist, dass 8000 Jahre oder knapp 40 Erdenjahre vergangen sind, ohne dass die Helden (außer vielleicht Gunni Helm) entsprechend gealtert sind, wage ich zu bezweifeln.

Das Ganze wird sich bestimmt irgendwo abdrucken lassen. Ich würde mich darüber freuen, aber wie gesagt: Für den ganz großen Wurf halte ich es nicht.

Und damit: Frohes Julfest und gesegnete Weihnachten an alle!

I TL 3500-3
Pippo e la conta natalizia
(S: Michelini, Z: Sciarrone, K: Fornari, 9 Seiten)

Wenigstens eine Geschichte, die das Jubiläum thematisiert, muss es ja geben. Weihnachtlich ist sie auch noch, aber in der Kombination für außerhalb des Topolino kaum brauchbar:
Goofy kann in der Nacht vor Weihnachten nicht schlafen. Und weil Schafe zählen nichts bringt, blättert er das alte Fotoalbum durch, und bei 3500 ist er glücklich und entschlummert. Die durchnummerierten Erinnerungen entsprechen natürlich genau den Topolino-Ausgaben, in denen die jeweiligen Erinnerungen erschienen sind. Und selbst dafür sind es viel zu wenige und willkürlich ausgesuchte.