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Ergebnis 1.126 bis 1.142 von 1142

Thema: Just my 2 cents - (nicht ganz so kurze) Reviews von God_W.

  1. #1126
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    Flash Gordon #1 (Zauberstern)

    Zehn Monate, bis zum Erscheinen des fünften Bandes habe ich gewartet, bis ich mit dem Flash Gordon Magazin vom Zauberstern Verlag gestartet bin, denn wie ich schnell mitbekommen hatte besteht die „Zeitgeist“-Miniserie aus zehn Ausgaben, von denen in jedem Heft zwei Teile enthalten sind, und ich wollte die Reihe gerne ohne lange Pausen genießen können.

    Los geht es also mit den ersten beiden Ausgaben von „Zeitgeist“, einer relativ modernen Flash-Gordon-Interpretation von 2011. Alex Ross, Eric Trautmann und Zeichner Daniel Indro präsentieren uns hier quasi eine alternative Flash-Gordon-Variante, drehen das Universum auf links und lassen Mings Truppen, als sie auf der Erde einfallen, einen Pakt mit Hitler schließen, der als oberster Handlanger Mings auf der Erde stellvertretend die Menschheit unterjochen soll.

    Tolles Artwork und herrlich schräge Grundidee, macht echt Spaß, wie die Macher Flashs Ursprungsgeschichte auf links drehen. Allerdings wird auch recht schnell und Sprunghaft erzählt, was es Lesern, welche die früheren Flash Gordon Stories nicht kennen, vielleicht etwas schwierig machen könnte Zugang zu den Charakteren zu finden.

    Danach geht es mit klassischem, schön trashigem Material aus den 60ern weiter. Was ich so nicht geahnt hatte, und was mich extrem gefreut hat: Al Williamson, Archie Goodwin und Frank Bolle setzen ihre Story direkt an die Originalerzählungen des großartigen Alex Raymond an! Der Begründer von Flash Gordon zeichnete den Comicstrip von 1934 bis 1944 und die hier enthaltenen Ausgaben #1 und #2 von 1966 schließen erzählerisch direkt an den letzten Storybogen des Meisters an. Man kann also die Anfänge in den drei hervorragenden Bänden von Hannibal Kult erleben und dann sofort mit Zauberstern als direkte Fortsetzung weitermachen! Hier ein paar Zeilen zu den drei Sammelbänden, die ich vor einiger Zeit genossen habe:

    https://www.comicforum.de/showthread...=1#post5816875

    https://www.comicforum.de/showthread...=1#post5817674

    https://www.comicforum.de/showthread...=1#post5817907

    Zeichnerisch wie dramaturgisch keinesfalls so gut wie der Meister selbst, aber dennoch bieten die Comics der 60er fein trashige, herrlich naive Sci-Fi-Unterhaltung. Da bleibe ich auf alle Fälle dran!
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  2. #1127
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    Unter dem Hakenkreuz – 9. Martin

    Nein, ich will jetzt hier nicht verraten, wie es ausgeht. Wie der Krieg ausging, weiß ja jeder, aber in diesem neunten Band stehen, ebenso wie bei allen vorangegangenen, die Menschen im Mittelpunkt, die zwischenmenschlichen Beziehungen, die Einzelschicksale. Berührend, gefühlvoll, einerseits traurig und wehmütig, andererseits wunderschön bringen Autor Philippe Richelle und Künstler Jean-Michel Beuriot ihre umfassende Zweitweltkriegs-Saga zu einem, ja, auch nachdenklich stimmendem Ende.

    Dafür lassen sich die beiden ganze 76 Seiten zeit und der Schreiber & Leser Verlag spendiert uns noch zehn weitere Seiten mit äußerst interessantem und stimmigem Hintergrund- und Bonusmaterial mit Skizzen, Interviews und dergleichen mehr. Ein großartiges Gesamtwerk in einer nicht minder gelungenen Veröffentlichung.
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  3. #1128
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    Flash Gordon #2 (Zauberstern)

    Weiter geht die wilde Fahrt! In den Zeitgeist-Ausgaben #3 und #4 breiten sich auf der Erde die Nazis unter Mings Handlangern weiter aus während Flash von einer Katastrophe in die nächste schlittert und dabei versucht aus Feinden Verbündete für sich zu gewinnen. Mings Tochter ist jedoch ein ganz spezieller Fall, verfolgt sie nur eigene Interessen?

    Danach geht es wieder mit Ausgaben von 1966/67 weiter, die zwar lose Oneshots erzählen, aber insgesamt die Ausgaben aus Heft #1 weiterspinnen. Archie Godwin und Al Williamson sorgen für die Wiederentdeckung eines verschollenen Kontinents, Bill Pearson und Ric Estrada sorgen für ziemlich hanebüchene Zweikämpfe in Arenen und nicht gerade beeindruckende Echsenmenschen. High- und „Low“-light zugleich ist Flashs Zusammentreffen mit den Weltraumpiraten, denn die erste Hälfte der Story zeichnete der großartige Wally Wood (allerdings lange nicht so genial wie seine EC-Arbeiten), die zweite Hälfte jedoch überließ man dem meines Erachtens absolut grauenhaften und total überschätzen Gil Kane.

    Ein unglaublich unterhaltsames Magazin, welches für Wechselbäder der Gefühle sorgt und in der Mitte noch ein schickes Poster von Timo Wuerz bereithält.
    Geändert von God_W. (07.05.2024 um 19:47 Uhr)
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  4. #1129
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    Sandman Deluxe 10: Destiny

    Zu den Sandman Deluxe-Bänden 7-9 hatte ich damals nach der Lektüre aus Zeitmangel nichts geschrieben, kann mich aber noch erinnern, dass ich Band 7 etwas besser fand als Band 6. „Das Erwachen“ war über weite Strecken sehr stark, hatte allerdings auch wieder anstrengend zu lesende und teils optisch hässliche Passagen, wenn auch nicht in dem Ausmaß wie „Die Gütigen“ zuvor. Die Ouvertüre, also Band 8 bot dann einen richtig feinen Abschluss und massenweise interessantes Bonusmaterial, bevor mit Band 9, der sich komplett um die wunderbare, namensgebende „Death“ dreht, nochmal ein wahres Meisterstück ins Haus stand. Doch, da war ich dann schon ein bisschen traurig, als es zu Ende war. Neil Gaimans Sandman war insgesamt ein wilder Ritt mit reichlich Höhen, aber auch nicht wenigen Tiefen für mich. Aber egal was man nun auch davon halten mag, außergewöhnlich ist diese Reihe auf alle Fälle.




    Einige Zeit später startete die Netflix-Serie, die ich in Kürze mal sichten möchte, und Panini versuchte die Deluxe-Reihe mit Material, welches nicht von Gaiman selbst stammt fortzusetzen. Das kam wohl nicht ganz so gut an, weshalb es bei diesem zehnten Band geblieben ist. Ich kann das gar nicht verstehen, denn zur Einstimmung auf die Serie habe ich „Destiny“, wie der zehnte Band betitelt wurde, jetzt gelesen und fand das alles Andere als schlecht.

    Gerade die mittelalterliche Pest-Story von Alisy Kwitney, die mehr als die erste Hälfte des Buches einnimmt, fand ich hervorragend. Die Autorin hat da eine ganz feine Gratwanderung zwischen Spannung, Schrecken, Lyrik und Romantik hingelegt. Danach wird es mit Pumpkinheads James-Bond-Persiflage etwas abgedrehter und witziger, aber nicht minder unterhaltsam.

    Die Abenteuer des Hilfsbibliothekars Danny Nod und die Fragestunde zu bislang unbekannten Aspekten des Träumens und der Traumwelt sind dann ganz spaßig und durch wechselnde Zeichner optisch sehr variantenreich, bringen aber auch einen Hauch von „Füllmaterial“ mit sich. Trotzdem ein schöner Band, hätte es noch ein oder zwei weitere Ausgaben in ähnlicher Aufmacher gegeben wäre ich vermutlich am Ball geblieben.
    Geändert von God_W. (08.05.2024 um 11:22 Uhr)
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  5. #1130
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    Flash Gordon #3 (Zauberstern)

    Zeitgeist #5 & #6 fetzt wieder ordentlich, auch wenn die Erzählung sprunghaft und atemlos bleibt so wird es wenigstens nie langweilig und die Schauwerte stimmen auch. Auf der Erde kann der Widerstand erste Erfolge gegen die Nazis feiern und auf Mongo gelingt es Flash Verbündete um sich zu scharen und zum großen Schlag auszuholen – oder doch nicht?

    Die Ausgaben #4 bis #6 von 1967 bieten dann wieder klassischen Sci-Fi-Charme vom Feinsten. Die Geschichten sind vom Fantasiegrad her einfach zügellos. Nichts ist zu übertrieben, nichts ist peinlich, alles geht und das zumeist auch noch in schicken Bildern von Al Williamson. Am Ende wartet ein Cliffhanger wie aus den Fortsetzungsfilmen des frühen Kinos und zwischendurch gibt es sogar ein freudiges Wiedersehen mit einem liebgewonnenen alten Bekannten.
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  6. #1131
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    Dead Boy Detectives Band 1: Die Ängste von Schuljungen

    Inhalt: US Dead Boy Detectives #1 -6 (Februar - Juli 2014), Time Warp #1 , The Witching Hour #1 , Ghosts #1

    Nachdem ich mich bei der Sandman Deluxe Ausgabe auf aktuellen Stand gebracht habe durchforstete ich den Lese-K2 nach weiterem Material aus dem Universum. Die Dead Boy Detectives durften in der Hauptreihe schonmal auftreten und ganz aktuell ist die Streaming-Serie bei Netflix gestartet. Grund genug für mich die Bände, die teils schon länger ihr Dasein auf meinem K2 fristen, mit in die Leseecke zu entführen.

    So richtig begeistern konnte mich der Band allerdings nicht. Die namensgebende Hauptstory um das Mädchen Maddy Surname Crystal Palace, Tochter einer exzentrischen Künstlerin und eines Rockstars, die im gleichen mörderischen Internat landet, in dem einst auch unsere Detectives Charles Rowland und Edwin Paine ums Leben kamen ist mir zu unrund und sprunghaft erzählt, dazu kommt das Artwork von Mark Buckingham, welches ich einfach zu rund und gefällig finde, für so eine Gruselstory.

    Der Zweiteiler „Das Haus auf halbem Wege“ hat mir dann schon deutlich besser gefallen. Nicht nur, dass unwissende wie ich mit den Geisterregeln vertraut gemacht werden, die Story um den dunklen Spiegel Afrikas und die darin feststeckende Lady konnte mich auch erzählerisch mehr überzeugen. Das Artwork bleibt weiterhin typisch Buckingham, für Fans des Künstlers also eine klare Empfehlung.
    Geändert von God_W. (12.05.2024 um 09:32 Uhr)
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  7. #1132
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    Flash Gordon #4 (Zauberstern)

    In Zeitgeist #7 und #8 beginnen wir gleich mit der großen Schlacht um Mongo. Optisch geht es bombastisch zur Sache und im Grunde könnte alles so gut ausgehen, doch irgendwas ist ja immer, weshalb es nochmal richtig spannend wird. Dass Zarkov hier mal stärker im Fokus steht finde ich super und, ach ja, da ist ja auch noch die Sache mit der Erde… to be continued.

    Im Anschluss wird in Flash #6 von 1967 der Cliffhanger des vorhergehenden Magazins durch Bill Pearson und Al Williamson gekonnt aufgelöst und äußerst unterhaltsam fortgesetzt. Heft #7 von Mac Raboy, ebenfalls von ’67, geht back to the roots und bietet statt Sprechblasen begleitende Erzählexte am unteren Bildrand. Zeichnerisch nicht sonderlich gelungen und erzählerisch äußerst hölzern hatte ich daran kaum Freude. Heft #8 von Bill Pearson und Reed Crandall ist dann wieder eine deutliche Steigerung, erinnert optisch manchmal gar entfernt al glorreiche Alex-Raymond-Tage.
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  8. #1133
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    Dead Boy Detectives 2: Geisterschnee

    Inhalt: US Dead Boy Detectives #7 - 12 (September 2014 - Februar 2015)

    Das nenne ich doch mal eine deutliche Steigerung zum ersten Band. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass die fünf Hefte umfassende Geisterschnee-Story absolut großartig gelungen ist. Eine spannende, stimmige und enorm atmosphärische Geschichte mit vielen Rätseln und noch mehr tollen Ideen, sowohl optisch als auch im Plot selbst. Die Charaktere aus dem ersten Band werden gekonnt weiterentwickelt, die neu hinzukommenden sind enorm spannend und facettenreich. Das Artwork stammt wieder von Mark Buckingham, hat diesmal aber sogar mich nicht gestört, im Gegenteil, gab ganz tolle Passagen und kreative Kniffe zu bewundern.

    Das hinterdrein kommende Einzelheft „Yonda“ ist eine nette Zugabe, an die Hauptstory kommt das jedoch bei weitem nicht ran, aber darauf lag der Fokus in diesem Band ja auch nicht.
    Geändert von God_W. (12.05.2024 um 09:30 Uhr)
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  9. #1134
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    Flash Gordon #5 (Zauberstern)

    Fiiinaaaale – Woooohooo – Fiiinaaaaaleeee – Woohoohooho. Die beiden abschließenden Zeitgeist-Nummern 9 & 10 liefern alles was der Weg dahin versprochen hat. Einen großen, runden Abschluss voller Action, Intrigen, der ein oder anderen epischen Szene und sogar mit Wendungen gespickt, die man vielleicht nicht alle hat kommen sehen. Wirklich gelungen. Die Vorgeschichte zur Zeitgeist-Reihe wird seitens Zauberstern ebenfalls angeteasert, die bekommen wir also vermutlich auch noch irgendwann zu lesen.

    In der Mitte gibt es wieder ein schickes Poster, bevor sich in den drei folgenden Heften #8 von 1967 und, nach einer kleinen Lücke, #12 & #13 von 1969 die Autoren Bill Pearson und Archie Goodwin abwechseln. Durchweg guter, schon trashiger und manchmal etwas infantiler Abenteuerstoff, der vor allem durch die wechselnden Zeichner Abwechslung bietet. Der Abschluss des Magazins von Zeichner Jeff Jones stellt dahingehend leider ein Negativbeispiel dar, die Zeichnungen wirken echt ziemlich lazy. Dennoch bleibt der Gesamteindruck des Magazins bei mir positiv.
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  10. #1135
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    Sandman - Dead Boy Detectives - Das Geheimnis der Unsterblichkeit

    Inhalt: The Sandman Presents: The Dead Boy Detectives #1-4 (2001)

    Nicht wundern, wenn auf dem Schild der Detektei nur zwei statt drei Namen stehen, denn die vierteilige Mini-Serie, die in diesem Band enthalten ist stammt von 2001, erschien ursprünglich also lange vor den Bänden „Die Ängste von Schuljungen“ und „Geisterschnee“, die ich zuvor besprochen habe. Sicherlich brachte Panini den Band erst kürzlich heraus, da die Geisterdetektive bei Netflix aktuell zu Streaming-Ehren kommen.

    Ed Brubaker mag ich als Autor sehr gerne, er ist zumeist eine Bank, was bedeutet, dass nicht alles von ihm genialitätspreisverdächtig ist, er aber auch nie Schrott abliefert, so auch hier. Die Geschichte über den ersten großen Mordfall von Edwin und Charles, die gerade erst ihr „Büro“ im Baumhaus bezogen haben ist durchweg spannend, durch die verschiedenen Zeitebenen und den übernatürlichen Einschlag ist reichlich Abwechslung geboten, die Atmosphäre von großen Klassikern wie von Dickens, Stoker oder Hugo wird beschworen und optisch gefällt mir das leicht creepy anmutende Artwork von Bryan Talbot ziemlich gut. Ja, den Twist sieht man von meilenweiter Entfernung heranreiten, da wäre mehr gegangen, aber das gibt bei mir nur leichten Abzug in der B-Note. Toller Band!
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  11. #1136
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    Micky Maus von Floyd Gottfredson – Band 1: Wettlauf ins Tal des Todes

    Genau wie Barks und Rosa ist auch Gottfredson bei uns Bettlektüre für Krümelchen, ich lese das also vor und ich kann Euch sagen, von Mickys hoher Stimme brauche ich öfter mal eine Pause! Das und die schon ordentliche Textlastigkeit des Bandes hat dafür gesorgt, dass wir insgesamt recht lange gebraucht haben, bis wir durch waren, was aber keinesfalls ein Kritikunkt ist! Ich muss wirklich sagen, ich finde Gottfredsons Humor ganz wunderbar, manchmal überraschend böse und, dass Disney hier offensichtlich nicht die Schere angesetzt hat, um heutzutage vielleicht unangebrachte oder beleidigende Passagen zu streichen, sondern in den begleitenden Texten darauf hinweist und hilft alles zeitlich einzuordnen, finde ich absolut großartig!

    Insgesamt ist das enorm ausufernde und komplett übersetzte Zusatzmaterial ein absoluter Knüller, doch darüber stehen natürlich noch die tollen Zeichnungen, Geschichten und Gags. Klar merkt man, dass sich das alles zu Beginn noch finden musste, bevor es richtig rund wurde, aber ich muss auch gestehen, dass wir im Schnitt deutlich öfter laut gelacht haben, als es bei den Ducks der Fall ist. Ja, die Schuber zu 150€ mit je drei Bänden sind schon recht teuer, wenn man aber sieht was man dafür alles geboten bekommt, finde ich den Preis tatsächlich gerechtfertigt. Einfach nur großartig und eine absolute Empfehlung meinerseits.
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  12. #1137
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    Sandman - Dead Boy Detectives: Fremde Geister unerwünscht!

    Inhalt: US The Sandman Universe: Dead Boy Detectives #1-6 (2023)

    Somit wären wir also beim Aktuellsten Panini-Paperback angekommen, in dessen Zentrum die beiden toten Geisterdetektive stehen. Dazu sei gesagt, dass sich die Story zwischen den beiden Bänden „Sandman - Albtraumland 1 - Der Lächelnde Mann“ und „Sandman - Albtraumland 2 – Das Glashaus“ abspielt. Ich habe keinen von beiden gelesen (hebe ich auch nicht vor) und kann insofern Entwarnung geben: Die Bände sind nicht erforderlich um „Fremde Geister unerwünscht“ zu verstehen. Die Ausgangssituation um die Jahrtausende alte Hexe Thessaly resultiert wohl aus Ereignissen, die in „Der lächelnde Mann“ passieren, aber alles notwendige wird erläutert und zusammengefasst, sodass wir uns unbesorgt in den neusten Fall unserer liebsten Geisterdetektive stürzen können.

    Geister verschiedener Kulturkreise tauchen plötzlich an Orten auf, wo sie eigentlich nichts zu suchen haben, was zu mannigfaltigen Schwierigkeiten führt. Was sind die Gründe für diese außergewöhnlichen Entwicklungen? Klarer Fall für Charles Rowland und Edward Paine, die während der Ermittlungen so manchen, recht extraordinären Mitstreiter gewinnen, sich aber ebenso mal wieder in Damengeschichten verstricken.

    Im Vergleich zu den anderen drei Bänden, die ich kürzlich gesichtet habe, wird der Horrorfaktor immens hochgefahren, war mir persönlich ja immer Spaß macht, aber vielleicht nicht jedermanns Sache ist. Dass auch asiatische Geisterwesen mitmischen dürfen hat mich besonders gefreut, und das etwas reduzierte, aber an den richtigen Stellen „roh“ wirkende Artwork von Jeff Stokely und Javier Rodriguez passt meines Erachtens prima zur Story. Die ist allerdings leider nicht ganz durchgehend auf gleichbleibendem Niveau. Da holperst es manchmal auch ein wenig, die Spannung flaut immer mal wieder ab und hier und da hätten die Rätsellösungen und Ermittlungserfolge etwas schlüssiger hergeleitet werden dürfen.

    Hat trotzdem gut unterhalten und das Finale ist eines Horrorfilms würdig, das kann man schon so stehen lassen – oder man holt sich dann „Sandman - Albtraumland 2 – Das Glashaus“ und liest einfach weiter. Eure Entscheidung!
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  13. #1138
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    Die Spirit Archive – Band 3 (Vorzugsausgabe) (Will Eisner)

    Ein Spirit-Band des Salleck-Verlags liegt immer auf meinem Nachttisch. Sollte ich mal nicht wissen was ich lesen soll, oder ob ich überhaupt Lust auf eine Lektüre vor der Nachtruhe habe, ein Griff zum Spirit sorgt für einen tollen Ausklang des Tages, sei es spannend, humorvoll, actionreich oder auch tragisch. Woche für Woche kredenzt der Meister Storytellings eine fabelhaft erzählte Story, mit immer kreativer werdenden Titelseiten und Charakteren, die Emotionen wecken – und das auf nicht mehr als sieben Seiten.

    Der Band enthält die Stories vom Juli 1941 bis zum Dezember desselben Jahres, es ist also nicht verwunderlich, dass auch das Kriegsgeschehen in Europa in mehreren Geschichten thematisiert wird und der Spirit als Spion im zweiten Weltkrieg zum Einsatz kommt. Solche Zeitzeugnisse verströmen immer eine ganz eigene Atmosphäre, wie ich finde. Insgesamt merkt man deutlich, dass Eisner in diesem Band noch dazugelernt hat, erzählerisch schon ein ganz Großer war, sich am Zeichenbrett aber stetig verbessert hat und auch mutiger wurde. Da wird mit Farbpaletten und Panelformen experimentiert und die erwähnten Titelseiten sorgen jede Woche für eine neue Überraschung. Großartig!

    Dieser dritte Band ist der Einzige der Reihe, den ich als Vorzugsausgabe besitze und auf das noch von Meister Will Eisner selbst signierte Exlibris bin ich schon ein wenig stolz muss ich sagen. Ich freue mich schon auf die nächsten Geschichten von ihm, die ich lesen werde, der Lese-K2 hält da noch so Einiges bereit.
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  14. #1139
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    Sandman präsentiert: Geschichten über die kleinen Ewigen

    Kein Comic, sondern einige illustrierte Erzählungen in deren Fokus die knuffigen Kleinkind-Ausgaben unserer Ewigen stehen. Der Band ist einerseits gelungen, denn die Stories versprühen Witz und Charme mit einem Hauch Melancholie und die Bilder sind wirklich herzallerliebst. Dennoch habe ich ein starkes Gefühl von „weder Fisch noch Fleisch“. Einerseits mutet es an wie die perfekte Vorleselektüre für Krümelchen, bei der man zwischendurch immer die schönen Bilder zeigen kann, andererseits würde Krümelchen teile der Stories und den Großteil des Humors wohl nicht verstehen, weil sie Gaimans Sandman-Zyklus nicht kennt – und für den ist sie wahrlich zu jung. War trotzdem ein netter Abschluss für meinen erneuten Ausflug in die Welt des Sandman, denn weitere Bände aus dem Universum finden sich aktuell nicht auf meinem Lese-K2 und der Erwerb ist in nächster Zeit auch nicht geplant.
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  15. #1140
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    Daredevil Collection von Frank Miller 2

    Attestierte ich dem ersten Miller-Omnibus um den blinden Hörnchenträger noch einen etwas durchschnittlichen Einstieg, bis es sich dann nach und nach steigerte und hinten raus zu großartigen Passagen führte, so haben wir in Band einen Kracher an den nächsten aneinandergereiht.

    Die beiden Spidey-Hefte zum Einstieg sind erzählerisch zwar etwas unglaubwürdig, aber zumindest die Grundprämisse bietet eine interessante „Sichtweise“.

    Darauf folgt mit „Einöde“ ein fulminanter, düsterer One-Shot, der auch aus einem klassischen Eastwood-Streifen geschnitzt sein könnte, großartig! Das anschließende Wiedersehen mit Melvin Potter kommt weit weniger lächerlich daher als befürchtet, bringt sogar interessante Beziehungsaspekte um Matt und Foggy hervor.

    Jetzt sind wir schon mittendrin und mit „Auferstehung“ folgt eine der brachialsten Comicreihen ihrer Zeit, denn bevor man auferstehen kann muss man erstmal niedergeworfen werden, und das geschieht hier auf die denkbar härteste und schonungsloseste Art und Weise. In düsteren und qualvollen Bildern demontiert Miller seinen Helden, nimmt ihm alles, lässt ihn nackt und zersplittert zu rück, um ihn dann zurückzubringen, allerdings nicht ohne ihn und seine Liebsten einen teuren Preis zahlen zu lassen. Meisterstück mit starken Zeichnungen von David Mazzucchelli.

    Wortkarg, blutig und optisch faszinierend bietet „Love and War“ ein eindringliches Zwischenspiel mit Kunstwerken in der einzigartigen Optik von Bill Sienkiewicz, bevor wir atemlos in den von John Romita Jr. gezeichneten „Mann ohne Furcht“ hetzen. Die grandiose Neuinterpretation bzw. gesamtheitliche Ausarbeitung der Origin Daredevils im unvergleichlichen Frank Miller Style.

    Prall gefüllt mit Bonusmaterial, Skizzen, Zeichnungen, Interviews und Skriptseiten ist das gute Stück einfach ein Muss für jeden Fan des blinden Anwalts und seines Alter Egos.
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  16. #1141
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    Signal to noise

    Nach meinem mehrbändigen Ausflug in das Sandman-Universum dachte ich mir, schau doch mal wieder öfter bei Neil Gaiman rein! Die Wahl fiel eher zufällig auf „Signal to noise“. Die Story um einen todkranken Regisseur und sein letztes Werk kommt von der Machart recht experimentell daher, ist einerseits faszinierend aber auch tragisch und traurig. Sterblichkeit und die Schwierigkeit sich damit abzufinden nehmen einen zentralen Punkt ein.

    Etwas mehr impact hätte der Band für mich sicher gehabt, wenn ich ihn noch kurz vor der Jahrtausendwende für mich entdeckt hätte, da war man für die Story in der Story, die eine Jahrtausendwende früher spielt, einfach empfänglicher. So ganz ohne Erklärungen ist der Band schon ein wenig sperrig und die nichtssagenden Passagen hätte es sicher nicht gebraucht. Sind die nur drin, weil sie fancy sind? In der Einleitung und den Vorworten wird das ein wenig erklärt. Die Optik ist natürlich sehr speziell, typisch McKean und ein ebenso typisches Kind ihrer Zeit. Fand ich mal wieder erfrischend, kann man aber nicht dauernd machen – aber mit was kann man das schon?
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  17. #1142
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    Daredevil – Father (Marvel Must-Have)

    Joe Quesada, Autor und Künstler in Personalunion, hat sich Zeit gelassen und von Juni 2004 bis Februar 2007 eine ganz besondere Daredevil-Miniserie geschaffen, die sich mit dem Einfluss von Vätern auf ihre Kids beschäftigt. Selbst musste er seinen geliebten Dad in dieser Zeit gehen lassen, weshalb ihn das Grundthema so beschäftigte.

    Düster und ernst, in eine harte Serienkiller-Hatz verpackt, hat er ein packendes und optisch fulminantes Werk mit vielen tiefgründigen Passagen und einem herausragenden Finale geschaffen, welches ich so nicht hatte kommen sehen. Zwischendrin kommen ein paar Passagen mit einer speziellen Truppe, den Santerians, die hätte ich nicht gebraucht, fand ich etwas over the Top für die eher bodenständige Grundstory. Das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt. Die geschickt konstruierte Erzählung hat er in starke Bilder gegossen, die an Frank Millers Stil erinnern, aber insgesamt detailreicher daherkommen. Sieht alles super aus und bietet beste, ernste Unterhaltung. Vollkommen zurecht in der Must-Have-Reihe untergebracht.
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